Benjamin Britten: The Rape of Lucretia
Veranstaltung
- Titel:
- Benjamin Britten: The Rape of Lucretia
- Wann:
- Sa, 5. Oktober 2024, 20:00 h
- Wo:
- E-WERK Freiburg - Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg
- Kategorie:
- Sonstige
- Aufrufe:
- 236
Beschreibung
Benjamin Britten: The Rape of Lucretia
Opera Factory Freiburg
Premiere: Sa 05.10. | 20:00 Uhr | Saal
30 Jahre Opera Factory Freiburg – Jubiläumsproduktion
Ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg hat Benjamin Britten seine Oper The Rape of Lucretia geschrieben. Im Hinblick auf die schwierige wirtschaftliche Situation der Opernhäuser im Europa der Nachkriegszeit konzipierte Britten ein Werk, das mit wenig Aufwand und einem kleinen Ensemble auskommt. Das Orchester beschränkte er auf 12 Musiker, SängerInnen werden insgesamt acht gebraucht. Inhaltlich geht es in The Rape of Lucretia , früher übersetzt mit „Der Raub der Lucretia“, nicht um einen Raub, allenfalls um einen Raub der Ehre. Im von Etruskern besetzten Rom wetten römische Offiziere um die Treue ihrer Ehefrauen. Nur Lucretia lässt sich nicht verführen, wird vergewaltigt und begeht schließlich Selbstmord.
Im Zentrum des Geschehens steht die Vergewaltigung der tugendhaften Lukretia. Titus Livius erzählt es, 25 vor Christus, in seiner „Römischen Geschichte“, schon als Exempel einer ferneren Vergangenheit: Wie zur Zeit der etruskischen Herrschaft über Rom der Etruskerprinz Tarquinius die Frau des Römers Collatinus zum Ehebruch zwingt und diese sich, befleckt doch unschuldig, ein Messer ins Herz sticht. Dem späteren Christentum war der Fall Lukretia teuer, trotz des bleibenden Skandalons des Freitods. Indes, die Sünde verwehte sozusagen in höhere Sphären, sogar in die allerhöchste; ließ sich die reine Lukretia doch als Quasi-Präfiguration für den Opfertod Christi selbst ausdeuten. Das Blut wäscht die Sünde ab, ein Selbstopfer im Namen des Heils.
Es kann auf den ersten Blick überraschen, dass Benjamin Britten sich 1946, der Krieg war eben vorbei, gerade die antike Reinheitstragödie der Lukretia als Stoff einer Kammeroper vornahm, ein Jahr nach der gewaltigen Wiederbelebung der britischen Oper mit „Peter Grimes“. Und nicht nur dies: Ronald Duncans Libretto schreibt die Tradition der christlichen Ausdeutung der vorchristlichen Geschichte höchst explizit fort. Denn Duncan und Britten führten zwei Beobachter ein, einen weiblichen und einen männlichen „Chorus“, die die Szenen kommentieren. „Durch Augen“, singen sie, „die mit Christi Tränen weinten.“ Schon den Zeitgenossen schien das skandalös. Umso schwieriger der heutige Umgang mit den Jesus-der-Retter-Gesängen, die Britten den Deutern der Szene in den Mund legte, und sei es noch so verführerisch komponiert...
Ort und Zeit: In oder bei Rom, 500 v. Chr.
Aufführungen in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Werkeinführung jeweils 45 Min. vor jeder Vorstellung durch den Dramaturgen Cornelius Bauer.
Tickets: https://e-werk-freiburg.reservix.de/events?q=The+rape+of+lucretia
Musikalische Leitung: Klaus Simon
Regie: Joachim Rathke
Ausstattung: Claudia Spielmann-Hoppe
Dramaturgie: Cornelius Bauer
Musikalische Assistenz: Hyunjung Kim, Korreptition und Yves Scheuring, Dirigat
Regieassistenz und Abendspielleitung: Lilli Oeverink
Austattungsassistenz und Requisite: Ann-Marie Najderek
Besetzung:
Male Chorus: Daniel Johannsen
Female Chorus: Siri Karoline Thornhill
Lucretia: Sibylle Fischer
Lucia: Leonor Pereira Pinto
Bianca: Barbara Ostertag
Tarquinius: Ejnar Čolak
Junius: Ekkehard Abele
Collatinus: David Rother
Eine Produktion in Zusammenarbeit mit dem E-WERK Freiburg.
Veranstaltungsort
- Standort:
- E-WERK Freiburg - Webseite
- Straße:
- Eschholzstraße 77
- Postleitzahl:
- 79106
- Stadt:
- Freiburg im Breisgau
- Kanton:
- Baden-Württemberg
- Land:
Beschreibung
Das E-WERK ist ein soziokulturelles Zentrum, das ein Kulturprogramm mit den Schwerpunkten Musik, Theater, Tanz und bildende Kunst veranstaltet. Das E-WERK ist vor allem auch im interkulturellen Bereich engagiert. Im Bereich Tanz und Theater liegt der Programmschwerpunkt auf der Produktion und Präsentation zeitgenössischer Kunst. Auf den Bühnen des E-WERKs findet man das internationale Tanz- und Theaterfestial „Freiburg Festival“. Freie Freiburger Gruppen haben im E-WERK ihren Aufführungsort ebenso wie engagiertes Jugendtheater.
Im Bereich Musik veranstalten wir Rock/Pop-, Jazz- und Weltmusikkonzerte sowie Konzerte mit neuer und elektronischer Musik. Hier treten bekannte und weniger bekannte Bands gleichermaßen auf. Konzertreihen wie der Klangformator (jeden Mittwoch ab 21 Uhr im Foyer – Eintritt frei) finden hier ebenso eine Bühne wie einmalige Veranstaltungen. Zusammen mit dem Jazzhaus organisiert das E-WERK auch das internationale „Jazzfestival Freiburg“. Die Bildende Kunst ist im E-WERK mit regelmäßigen Kunstausstellungen präsent. 30 bildende Künstler haben im E-WERK ihr Atelier.Die Freiburger Schauspielschule, TIP – Schule für Tanz, Improvisation und Performance von bewegungs-art und das Musiktheater „Die Schönen“ sind im E-WERK beheimatet.
Das E-WERK ist barrierefrei zugänglich und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die nächste Bushaltestelle „Ferdinand-Weiß-Straße“ liegt gleich gegenüber, die Straßenbahnhaltestelle „Eschholzstraße“ ist 500 Meter entfernt.