iz3w - Zeitschrift zwischen Süd und Nord (September/Oktober 2021)
Themenschwerpunkt: Unter der Hand – Informelle Ökonomie
Die Welt ist informell. In Deutschland liegt der Anteil der informellen Ökonomie ‚nur‘ bei gut zehn Prozent der aufgebrachten Arbeitszeit. Weltweit jedoch sind 61 Prozent der Lohnarbeitenden in der informellen Ökonomie beschäftigt. In etlichen Ländern des globalen Südens ist die Mehrheit der Menschen auf Jobs in diesem Sektor angewiesen.
Die Arbeit, die Menschen dort leisten, ist nicht regulär und in offiziellen Statistiken erfasst. Andererseits entspricht sie auch nicht der illegalen ...
Schattenwirtschaft im kriminellen Sektor. Dennoch sind Übergänge zwischen illegaler, formeller und informeller Ökonomie in einigen Bereichen fließend. Für die Einzelnen heißt Informalität Rechtlosigkeit. In zahlreichen Ländern bekämpfen Regierende informelle Arbeiter*innen, anstatt unsoziale Rahmenbedingungen zu ändern, unter denen die Leute bis zur Arbeitsunfähigkeit schuften.
Wir legen in diesem Themenschwerpunkt einen Fokus auf informell Arbeitende, ihr Schaffen und ihre Unterdrückung.
Inhaltsübersicht
Zwanzig Jahre Krieg
Hefteditorial
Themenschwerpunkt: Informelle Ökonomie
Eine kleinteilige große Arbeitswelt
Editorial zum Themenschwerpunkt
Arbeit im Schatten
Aktuelle Debatten über die globale informelle Ökonomie
von Jacques Charmes
Sprungbrett Tagelohn
Spaniens Agrarsektor und das Versprechen der Legalisierung
von Felix Hoffmann
»Für mich war das Sklaverei«
Interview mit Yvan Sagnet über Erntearbeit in Süditalien
»Der Job ist hart«
Migrant*innen in der türkischen informellen Ökonomie
von Philipp Ratfisch
Plurale Marktregulierung
Unabhängige Händler*innen und ihre Verbände in Bolivien
von Juliane Müller
»Das ist ein richtiger Knochenjob«
Stimmen von Kinderarbeiter*innen in Chile zur Pandemiezeit
Auf unserer Website finden Sie eine Langversion des Artikels
Attraktive Informalität
Der ghanaische Brenner Yaro lebt zwischen den Sektoren
von Georg Kerkloh
Goldbarren im Handgepäck
Simbabwe gängelt informell Arbeitende und die Elite profitiert
von Rita Schäfer
Politik und Ökonomie
Äthiopien: Im Krieg mit sich selbst
Die ethnisierten Konflikte spitzen sich zu
von Thomas Zitelmann
Südsudan: »Die Unabhängigkeit war ein eher ungeplantes Ergebnis«
Interview mit Jan Pospisil über zehn Jahre Südsudan
Corona-Pandemie: Genealogie der Impfungsgerechtigkeit
Die deutsche Impfblockade hat weltweite Auswirkungen
von Julia Manek und Anne Jung
Deutschland postkolonial: Moralische Verantwortung
In Namibia sorgt das neue Abkommen mit Deutschland für Konflikte
von Reinhart Kößler
Rechte Gewalt: Physisch kranke Individuen?
Rechte Gewalttaten werden immer wieder entpolitisiert
von Tariq Mian
Rechter Rand: Deutsche Interessen
Die Entwicklungspolitik der AfD heißt Migrationsverhinderung
von Aram Ziai
Erinnerungskultur: »Die zarte Widerstandskraft der Frauen«
Interview über die Erinnerung an »Trostfrauen« in Taiwan
Kultur und Debatte
(Post-)Kolonialismus: »Reflektierte Fotografie überwindet Grenzen«
Interview mit den Fotografinnen Juliane Herrmann und Marie Köhler
Film: Überlebenskampf per Mausklick
Das Afrika Film Festival dreht sich 2021 um Digitalisierung
von Karl Rössel
Libanon: »Die Krise ist eine Wiedergeburt«
Interview mit dem libanesischen Kunstschaffenden Ibrahim Nehme
Rezensionen
Johny Pitts: Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa
Ein schwarzer Backpacker
Sulaiman Addonia: Schweigen ist meine Muttersprache
Vom Versuch der Selbstbestimmung
Dan Diner: Ein anderer Krieg
Peripherie des Holocaust
Merten Lagatz, Bénédicte Savoy und Philippa Sissis (Hg.): Beute
Welchen Weg nimmt die Raubkunst?
Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe stellen wir im Lauf der nächsten Wochen online!
Die Zeitschrift kann für € 6,00 in zahlreichen Buchhandlungen und Bahnhofsbuchhandlungen oder zzgl. 1,70 Euro für Porto und Versand direkt beim informationszentrum 3. welt (iz3w) bezogen werden. In unserem Online-Shop bieten wir neben der gedruckten Version auch eine PDF-Ausgabe an.
Siehe auch: https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben
- Details