1. Freiburger Afrika-Forum
Am 24. April 2022 veranstaltet der gemeinnützige Verein MovingAfrica e.V. das 1. Freiburger Afrika- Forum im Jazzhaus Freiburg. Hier werden den verschiedenen afrikanischen Vereinen und Organisationen aus der Region die Möglichkeit gegeben, sich zu präsentieren und sich untereinander zu vernetzen. Auf dem kulturellen Programm stehen eine Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion sowie ein ...
Konzert.
Der ivorische Balafonisten Aly Keita wird mit Schülern des Music Labs Emmendingen in einem Workshop 1-2 Musikstücke einstudieren, die sie am Abend präsentieren werden. Außerdem wird den Schülern in dem Workshop erklärt welche Rolle die Musik in der westafrikanischen Gesellschaft spielt.
Für den Dokumentarfilm „Life Saraaba Illegal“ begleitete Peter Heller das Leben zweier Brüder aus dem Senegal über ein Jahrzehnt. Beide reisten auf der Suche nach einem besseren Leben nach „Saaraba“, wie das verheißungsvolle Europa umgangssprachlich genannt wird. Ihre Träume und Wünsche erfüllten sich nicht.
Der Film bietet viel Stoff für die anschließende Podiumsdiskussion: "Fluchtursachen bekämpfen": ein Ablenkungsmanöver?
„Fluchtursachen bekämpfen“ ist eine schon lange von Hilfsorganisationen gestellte Forderung. Auch sämtliche Parteien -bis hin zur AfD - haben das Motto aufgegriffen, auch wenn es umstritten ist, wie es umgesetzt werden soll.
Bedeutet "Fluchtursachen bekämpfen" tatsächlich, Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern? Oder geht es eher darum, Projekte der Entwicklungszusammenarbeit zu fördern, die gezielt die Flucht nach Europa verhindern? Soll das Motto gar von der Notwendigkeit ablenken, die nationale und europäische Asylpolitik zu reformieren?
Es diskutieren:
Eric Kamguia kam im Jahr 1998 von Kamerun nach Konstanz, wo er studierte und seinem Masterabschluss in Business Information Technologies machte. Er ist an der Hochschule Konstanz als Ingenieur tätig und gründete den Vereins AWOLI e.V., der sich in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Sport und Kultur engagiert. Seit 2019 ist er Mitglied im Internationalen Forum der Stadt Konstanz und entwicklungspolitischer Berater der Kommune.
Alex Moepedi hat nach seinen Master of Science an der Albert-Ludwig-Universität eine Weiterbildung zum Internationalen Projektmanager in der Entwicklungszusammenarbeit gemacht und als Regionalkoordinator für das Netzwerk Medien Vielfalt gearbeitet. Heute ist er Interkultureller Promoter für den Regierungsbezirk Freiburg und aktives Mitglied des Interkultureller Vereins FAIRburg e.V.
Peter Heller absolvierte die Hochschule für Fernsehen und Film in München. Nach Arbeiten beim Fernsehen in Lateinamerika und Asien begann er in Deutschland als unabhängiger Autor, Regisseur, Produzent Dokumentarfilme zu drehen. Ein wichtiger Teil seiner Arbeiten dokumentiert Probleme, die in Afrika entstanden sind. Vor allem aber die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Kultur und Gesellschaft ist ihm Thema. Viele von Hellers Filmen erhielten internationale Auszeichnungen, Anerkennungen und Preise.
Christian Jakob ist Redakteur für Reportage und Recherche bei der tageszeitung in Berlin. Er setzt sich seit Jahren intensiv mit europäischer Asylpolitik und mit dem Ankommen von Geflüchteten auseinander. Zuletzt hat er das Geschehen im Grenzgebiet Polen Belarus beobachtet und für die tageszeitung (taz) berichtet. Momentan beschäftigt er sich auch mit der EU-Verteilung ukrainischer Geflüchteter. Er hat Bücher wie „Diktatoren als Türsteher Europas. Wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert“ (2017) oder „Die Bleibenden. Wie Flüchtlinge Deutschland seit 20 Jahren verändern“ (2016) publiziert und war Koautor von "Europa macht dicht. Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand?" (Westend-Verlag, 2011)
Moderation:
Rufine Songue ist Journalistin, Feministin und Pan-Afrikanistin. In ihrer Tätigkeit als Journalistin legt sie einen besonderen Wert darauf, dass Perspektiven von Geflüchteten in den Medien einbezogen und lauter werden. Ausgebildet wurde sie auch als Medienpädagogin und als Empowerment- Trainerin und bietet regelmäßig Workshops zu diesen Themen an. Außerdem setzt sie sich bei unterschiedlichen Projekten dafür ein, dass Lebensrealitäten von Schwarzen Menschen in Deutschland und in Europa sichtbarer werden.
Beim Abschlusskonzert des Weltklassemusikers Aly Keita kommen nicht nur Liebhaber der afrikanischen Musik, sondern auch Jazzfans auf ihre Kosten. Aly Keita wurde 2022 für den Deutschen Jazzpreis nominiert, der am 27.4.22 verliehen wird. In seiner langen Karriere hat er bereits mit Musiker*innen wie
Joe Zawinul, Rokia Traore, Omar Sosa oder Pharoah Sanders
zusammengearbeitet und präsentiert an diesem Abend zum ersten Mal sein aktuelles Trio in
Freiburg. Eine Kostprobe seines Trio finden Sie hier: https://youtu.be/WwOW6qFLgNY
Der Film und die anschließende Podiumsdiskussion finden bei freiem Eintritt statt. Der Eintrittspreis für das Konzert mit dem Aly Keita Trio liegt bei 15 €.
Das 1. Freiburger Afrika Forum wird vom der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-
Württemberg (SEZ) und der Stadt Freiburg finanziell unterstützt.
- Details