„Alles Liebe, Dein/e... Briefe ins 1000. Jubiläumsjahr der Stadt Freiburg“
Ein besonderes Jubiläumsprojekt in Zeiten der Pandemie:
Die Projektgruppe Stadtjubiläum ruft dazu auf, heute Briefe zu schreiben, die erst in 100 Jahren
zugestellt und geöffnet werden
Einen Brief zu bekommen, der 100 Jahre unterwegs war? Von der eigenen Urgroßmutter, von den früheren Besitzer_innen des eigenen Hauses oder von einer unbekannten jugendlichen Verehrerin des Urgroßvaters – wäre das nicht ein spannender Augenblick? Diese Faszination ermöglicht das Stadtjubiläum Freiburg einer in hundert Jahren lebenden Generation...
Auf Anregung von Johannes Rühl, dem früheren stellvertretenden Leiter des Kulturamts, startet heute ein ganz besonderes Projekt: Bis zum offiziellen Jubiläumsende im Juli 2021 können Freiburger Bürgerinnen und Bürger Briefe an Menschen oder Institutionen schreiben, die in 100 Jahren leben werden. Die Briefe sollen an eine bestimmte Person adressiert sein. Zum Beispiel an die eigenen Nachkommen, an die künftigen Eigentümer des Hauses, in dem man gerade wohnt, an die Bundeskanzlerin oder vielleicht an den Trainer eines Fußball-Clubs oder an andere Idole, die man verehrt. Die Briefe werden vom Stadtarchiv ungeöffnet und sicher 100 Jahre eingelagert. Danach fallen die Gedanken der Menschen in einen hundertjährigen Dornröschenschlaf. So entsteht eine kollektive Hinterlassenschaft für die Nachwelt, Texte und Gedanken dieser ganz anderen zwanziger Jahre, die in keinem Geschichtsbuch, keiner Zeitung, keinem Roman zu finden sein werden.
Oberbürgermeister Martin Horn: „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an dieser einzigartigen Aktion zu beteiligen. Überlegen Sie sich, was ihnen wichtig ist und was in Erinnerung bleiben soll. Welche Themen, welche Informationen könnten Menschen in 100 Jahren interessieren? Was werden sie über das Freiburg im Pandemiejahr 2020 wissen wollen? Vielleicht werden die zukünftigen Freiburgerinnen und Freiburger ungläubig staunen, wenn sie in hundert Jahren lesen werden, mit welchen Herausforderungen, Sorgen und Hoffnungen wir es im Hier und Jetzt zu tun haben. Die Briefaktion bietet die einmalige Chance, eine Botschaft in die Zukunft zu schicken.“
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach betont: „Dem Freiburg in 100 Jahren hinterlassen wir mit diesen Briefen einen kulturhistorischen Schatz. Sie zeichnen eine Momentaufnahme des Lebens in der Stadt und geben einen Einblick in die Gemütslage der Menschen - zu den Zeiten, als eine Pandemie auch das 900-jährige Stadtjubiläum fast zum Erliegen brachte.“
v.l.n.r.: Oberbürgermeister Martin Horn und Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach vor dem Briefkasten, der eigens für die Briefe-Aktion vor dem Alten Rathaus aufgestellt wurde.
Das Projekt lebt ausschliesslich von der Beteiligung der Menschen, die mitmachen. Die Briefe sind nicht auf eine öffentliche Wirkung angelegt. Sie sind genau das Gegenteil, sie sind privat.
Briefe können bis einschließlich 15. Juli 2021 eingesandt werden. Auf den Umschlag schreibt man, wer diesen Brief in 100 Jahren lesen soll. Auf der Rückseite stehen der Name des Absenders bzw. der Absenderin, seine Adresse und weitere freiwillige Informationen zur Person. Diesen Brief wirft man in den Jubiläumsbriefkasten vor dem Alten Rathaus oder man steckt ihn in einen weiteren Umschlag und schickt diesen an die Projektgruppe Stadtjubiläum. Die Briefe werden an einem sicheren Ort im Stadtarchiv Freiburg eingelagert und im Jahr 2120 an die angegebenen Empfänger und Empfängerinnen ausgehändigt. Die genauen Teilnahmebedingungen sind im pdf (siehe unten) aufgeführt.
Das Briefe-Projekt wird unterstützt von: Badische Zeitung, E- Werk Freiburg, Kommunales Kino Freiburg, Literaturbüro Freiburg, VHS Freiburg, Freiburger Verkehrs AG, SWR Studio Freiburg, Stadtarchiv Freiburg, Theater Freiburg und Universität Freiburg.
Unser besonderer Dank gilt der arriva GmbH für die Bereitstellung von zwei Briefkästen!
Hier die Teilnahmebedingungen der Briefaktion als pdf.
Stadt Freiburg/PM
Foto: Patrick Seeger
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