iz3w – Zeitschrift zwischen Süd und Nord (März/April 2021)
Ausgabe 383 | Stop it! – Polizeigewalt
Die Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA löste weltweit Proteste gegen rassistische Polizeigewalt aus. Und bald richtete sich der Blick vielerorts auch auf die eigene Gesellschaft: In nahezu jedem Land der Erde gibt es Probleme mit Polizeigewalt. Dieses Exekutivorgan des staatlichen Gewaltmonopols ist eng verbunden mit autoritären Tendenzen der jeweiligen Gesellschaften bzw. Regierungen. Warum ist das so? Und ist die Institution reformierbar?
Ein großes Thema ist Polizeigewalt für oppositionelle Bewegungen. Auch im „Rechtsstaat“ müssen Stadtteilaktive, Demonstrierende oder Gewerkschaftsgründer*innen...
Schläge einstecken. Und autoritäre Regime sichern die Ruhe im Land mit Polizeigewalt ab. Aus Simbabwe, Uganda, Russland, Belarus, Nicaragua, Kolumbien und vielen weiteren Ländern sieht man immerfort die scheinbar gleichen Polizeischläger*-innen in Aktion. Dabei haben sie meist volle staatliche Rückendeckung.
Zwar verprügelt die Polizei keineswegs nur von früh bis spät Oppositionelle. Aber der kritische Blick auf Polizeien weltweit bleibt notwendig und unvermeidbar. Die iz3w-Redaktion ermittelt.
Inhaltsübersicht | Ausgabe 383
Hefteditorial: Knapp gehalten
Themenschwerpunkt | Polizeigewalt:
Editorial zum Themenschwerpunkt: Man kann nicht sicher sein
Die ganz normale Gewalt
Polizeigewalt ist keine Ausnahme
von Eric von Dömming
Nicht reformfähig
Kritik der Polizei als reaktionäre Institution und Alternativen zur Polizei
vom ignite! Kollektiv
Cop Culture
Ein universales Regime von Herrschaft
von Winfried Rust
Ein Ausbruch toxischer Männlichkeit
Polizeigewalt in Indien als autoritär-staatliches Instrument
von Christa Wichterich
Postsowjetische Prügel
Die `Miliz` agiert in Russland und Zentralasien mit Härte
von Ute Weinmann
Prekäre Polizei
Die Nigeria Police Force: Gewaltakteur und Opfer von Gewalt
von Heinrich Bergstresser
Von tödlicher Wahrscheinlichkeit
Rassismus und Polizeigewalt in den USA
von Ulrike Rainer
»Menschenhändler verfolgen«
Menschen auf der Flucht fürchten die Ordnungskräfte
von Christian Jakob
Politik und Ökonomie:
Cauca/Kolumbien: »Wir werden vor Gewalt nicht kapitulieren«
Interview über Angriffe auf indigene Selbstverwaltungen im Südwesten Kolumbiens
Chile: »Jetzt kommt der steilste Abschnitt des Weges«
Interview mit der Fundación ANIDE über eine neue Verfassung für Chile und über die Folgen der Corona-Krise
Marokko: Urteil ohne Prozess
Repression gegen Meinungs- und Pressefreiheit
von Adèle Cailleteau
Belarus: »Pack Deinen schlaffen Stock weg«
Protest und Polemik in der belarusischen Diktatur
von Christian Ganzer
Bosnien: Unbehelligte Täter, schweigender Staat
Sexualisierte Kriegsgewalt ist in Bosnien bis heute ein Tabuthema
von Hannah Riede und Larissa Schober
Kultur und Debatte:
Film: Nollywood auf Netflix
Der nigerianische Film »Òlòtūré«
von Rufine Songue
Türkei: »Oh du türkische Nation!«
Ein zentrales Fundament der türkischen Staatsideologie ist antikurdischer Rassismus
von Ismail Küpeli
Rezensionen:
Am seidenen Faden
Helon Habilas Roman „Reisen“
»Identität ist eine notwendige Lüge«
Mithu Sanyals autofiktionaler Debütroman „Identitti“
Bergbau, Drogen, Avocado
Timo Dorsch: Nekropolitik. Neoliberalismus, Staat und organisiertes Verbrechen in Mexiko
Die kommende Gesellschaft: Kann es ein Nach-Corona geben?
D.F. Bertz (Hg.): Die Welt nach Corona.
Vom Entlastungsantisemitismus zum alten Hass im neuen Gewand
Alex Feuerherdt und Florian Markl: Die Israel-Boykottbewegung
Weitere Informationen: www.iz3w.org
Die Zeitschrift kann für € 6,00 in zahlreichen Buchhandlungen und Bahnhofsbuchhandlungen oder zzgl. 1,70 Euro für Porto und Versand direkt beim informationszentrum 3. welt (iz3w) bezogen werden. Im Online-Shop wird neben der gedruckten Version auch eine PDF-Ausgabe angeboten.
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