Führung: Die wilden 70er
Veranstaltung
- Titel:
- Führung: Die wilden 70er
- Wann:
- So, 15. Mai 2022, 15:00 h
- Wo:
- Staufen i.Brsg.,
- Kategorie:
- Ausstellung/Vernissage
- Aufrufe:
- 677
Beschreibung
In den 1970ern standen in Deutschland italienische Designer*innen hoch in Kurs und galten weltweit als besonders innovativ. Beispielsweise arbeiteten Cari Zalloni oder Ettore Sottsass für deutsche Keramikfirmen. Auch schwedische Designer – wie Stig Lindberg oder Hertha Bengtson – waren in Deutschland gefragt. Für die bürgerlichen Kund*innen, die nicht mit dem avantgardistischen Design Schritt halten konnten, bot die industrielle Produktion gediegenere Varianten an. Wer erinnert sich nicht an die rustikalen erdigen Farbtöne, sowohl der Keramiken als auch gesamter Inneneinrichtungen?
So ging man bei der Wahl der Farben in zwei verschiedene Richtungen: Neben Keramiken in Beige und Brauntönen setzte man auf grelle, kräftige, gar „psychedelische“ Farben. Als typisches Phänomen der Zeit gilt beispielsweise die orange-rote Selenglasur. Insbesondere den überpointierten Glasurkreationen kam in den 1970er Jahren eine große künstlerische Bedeutung zu.
Für Studiokeramiker*innen eröffnete sich ein großes Spielfeld für Experimente aller Art: Man wandte sich von überlieferten Handwerksnormen ab und befreite sich vom Dogma der Brauchbarkeit der Glasuren. Unter Keramiker*innen setzte ein regelrechter Wettlauf um neue Glasurschöpfungen ein. Dabei wurde das Schöne im Unvollkommenen gesehen: Unregelmäßig verlaufene Laufglasur, sogar kleine Glasurfehler und aufgekochte Blasen wurden nicht missachtet, sondern als die Verwirklichung einer spontanen künstlerischen Idee bejaht. Dazu gehörten Glasurarten wie „Fat Lava“ oder Kraterglasuren.
Die wilden 70er
Sonderausstellung
1. Oktober 2021 - 27. November 2022
Öffnungszeiten
Mi–Sa 14–17 Uhr
So 12–17 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 2,50 Euro
Ermäßigt 1,50 Euro
Veranstaltungsort
- Standort:
- Keramikmuseum Staufen im Breisgau
- Straße:
- Wettelbrunner Str. 3
- Postleitzahl:
- 79219
- Stadt:
- Staufen i.Brsg.
- Land: